Der Frühling kommt. Und mit ihm die Schneeschmelze. Im Februar traf es vor allem Südbayern und Franken. Wie nordbayern.de berichtet, sorgten heftige Regenfälle und das Abschmelzen von Schnee im Alpenraum für Überflutungen in den niedrigeren Regionen. Bei Kunden besteht im Zuge des Klimawandels neuer Beratungsbedarf.
50 Prozent mehr Versicherungsschäden bis 2050
Ein paar Zahlen vorweg: Wie Frankreichs staatlicher Rückversicherer Caisse Centrale de Réassurance (CCR) herausfand, sollte sich die Versicherungsbranche in den kommenden Jahren auf wachsende Versicherungsschäden einstellen. Dem CCR zufolge sollen diese bis 2050 um bis zu 50 Prozent wachsen. Zu 15 Prozent sei dafür die zunehmende Ballung von Menschen in Städten verantwortlich und zu 35 Prozent die sich häufenden Natur-Risiken. Auch prognostiziert der CCR ein Ansteigen des Meeresspiegels um 23 Zentimeter sowie ein um 38 Prozent häufigeres Aufkommen von Überflutungen.
Bayern stellt Soforthilfe bei Überflutungen ein
Im Zuge des Klimawandels ziehen die Bundesländer ganz eigene Konsequenzen. Der Freistaat Bayern zum Beispiel hatte im Juli des vergangenen Jahres die staatlichen Soforthilfen nach Naturkatastrophen eingestellt. Zu hoch waren die Summen, die er nach Stürmen, Überflutungen und Hochwasser zahlen musste. Der Bayrische Rundfunk spricht hier von fast 900 Millionen Euro, die allein im Jahr 2018 anfielen. Das bedeutet, dass Hausbesitzer selbst gefordert sind.
Kunden irren häufig
Ein Problem dabei: Gerade in Flussnähe waren Häuser in der Vergangenheit schwerer zu versichern. Das hat sich in den letzten Jahren zugunsten der Kunden geändert, berichtet der Bayerische Rundfunk. Mittlerweile versichern die deutschen Versicherer 99 Prozent der Häuser. Diese Info ist noch nicht in der Breite durchgedrungen: Dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zufolge verfügen lediglich 43 Prozent aller deutschen Hausbesitzer über eine für die Absicherung gegen Überflutung notwendige Elementarschadenversicherung. Eine GfK-Befragung kam zu dem Schluss, dass diese Unterversicherung unter anderem auf Irrtümern fußt. So glauben viele Deutsche etwa, dass die Wohngebäudeversicherung auch Schäden durch Starkregen deckt, so wie auch die durch Hochwasser (wir berichteten), und sie darum keine zusätzliche Absicherung bräuchten.
73 Prozent sorgen sich
Was also können Makler tun? Seitdem der Klimawandel in die Mitte des öffentlichen Diskurses gerückt ist, wächst auch das Problembewusstsein der Deutschen für das Thema. Nicht umsonst sorgen sich 73 Prozent der Deutschen wegen des Klimawandels. Eine YouGov-Studie ist außerdem zu dem Schluss gekommen, dass 17 Prozent der Deutschen bereits nach Lösungen suchen, um mit dem Klimawandel zu leben. Makler haben hier etwa die Chance, den Klimaschutz in der Kundenansprache zu verwenden, zum Beispiel durch Newsletter, auf Social Media oder im Beratungsgespräch.
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