In einer vergleichsweise alten Berufsgruppe wie den Versicherungsmaklern werden Fragen nach der Ruhestandsplanung und Unternehmensnachfolge immer wichtiger. Deswegen haben sich die Versicherungsforen Leipzig in einer aktuellen Studie genau mit diesen Themen befasst.
Die zentralen Erkenntnisse der Studie geben zu denken. Erstens: Jeder dritte Maklerbetrieb, beziehungsweise Unternehmer mit Maklerbetrieb, ist für seine Altersversorgung auf den Verkauf seiner Firma angewiesen. Das allein wäre nicht weiter schlimm. Hätten nicht zweitens fast 50 Prozent keinerlei Planung oder Vorkehrungen für eine Nachfolge getroffen. Dabei messen mehr als drei Viertel der Befragten dem Nachfolgemanagement eine hohe bis sehr hohe Bedeutung bei – wie passt das zusammen?
Nachfolgersuche schwierig
Als größte Herausforderung sehen die Makler die Suche nach einem passenden Nachfolger. Das gaben 80 Prozent der Befragten gegenüber den Versicherungsforen Leipzig an. Weitere Schwierigkeiten sind demnach die Diskrepanz in der Einschätzung des Unternehmenswerts. Interessant: Probleme mit Angestellten oder Bestandskunden sind aus Sicht der Befragten keine relevanten Hindernisse. Dass die Suche nach dem richtigen Nachfolger oder der richtigen Nachfolgerin aber dringend notwendig ist, zeigt die Altersstruktur der Befragten. Zwei Drittel der Makler sind über 50 Jahre alt, drei Viertel planen den Ruhestandseintritt zwischen 60 und 69. Vielen bleibt nicht mehr viel Zeit.
Wie übergabefähig ist das Unternehmen?
Und Nachfolgeplanung ist deutlich mehr als nur das Suchen und Finden eines Nachfolgers. Das eigene Unternehmen auf einem Stand zu haben, auf dem es auch übergabefähig ist, ist eine der größten Herausforderungen. Dazu müssen folgende Aspekte bedacht werden:
- Sind alle vertraglichen Unterlagen (Maklervertrag, Maklervollmacht, Datenschutzvereinbarung) geregelt und auf dem neuesten Stand?
- Sind meine Kundenkarteien vollständig gepflegt?
- Habe ich einen Notfallplan, falls ich vorzeitig oder unerwartet versterbe? Dazu gehören eine Unternehmervollmacht und ein Unternehmertestament. Sonst kann es sogar so weit kommen, dass das gesamte Erbe in Mitleidenschaft gezogen wird.
Hat der Makler diese Fragen geklärt, muss er sich damit beschäftigen, welches Verkaufs- oder Übergabemodell er anstrebt. Dafür ist natürlich auch entscheidend, welchen Wert sein Unternehmen überhaupt hat. An der Bewertung durch einen Sachverständigen führt kaum ein Weg vorbei. Für einen ersten Eindruck können Vermittler aber dieses Tool vom Resultate Institut nutzen. Diese oben aufgeführten Fragen verdeutlichen: Die Nachfolgeplanung erledigt sich nicht mal eben so. Aber wer sich rechtzeitig vorbereitet, kann sich auch entsprechend für sein Lebenswerk belohnen.
Titelbild: ©bannafarsai/fotolia.com
[…] mit Maklerbetrieb nicht auf den Verkauf seines Maklerbestands vorbereitet. Wie wir auf unserem Blog berichteten, ist dies problematisch, denn ein Drittel der Makler zählt auf diesen Verkauf, was die […]